Umwelt
Bereits 1950 wurde der Ihlsee unter Naturschutz gestellt. Seit 2006 ist er der EU-Kommission in Brüssel als FFH-Gebiet und wichtiger Bestandteil des Netzes "Natura 2000" gemeldet worden. Das Land hat damit eine besondere Verantwortung für seine Erhaltung übernommen.
Veröffentlicht am 07.09.2016 von Dr. Henning Vollert auf YouTube:
Kommentar:Während man in den letzten Jahren beim Schnorcheln im Sommer beispielsweise Schwärme mit hunderten von kleinen Fischen zwischen den Unterwasserpflanzen beobachten konnte, war dies in diesem Jahr bisher nie möglich, weil die Mikroalgen zu stark entwickelt waren (und die Sicht deutlich schlechter war). Der Ihlsee ist ursprünglich ein nährstoffarmer See gewesen und (noch) die Heimat von mehreren, sehr seltenen Wasser- und Unterwasserpflanzen. Allerdings ist die Menge der Nährstoffe in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen. Besonders im Sommer 2016 war das Wasser ungewöhnlich trübe. Nach Ansicht der Anwohner war der See noch nie so lange so trübe. Im August und September gab es regelrechte Algenblüten. Das Video zeigt die Algenblüte vom 7.9.2016. Im sog. Projektmanagementplan sind einige wenige Maßnahmen vorgesehen, die den Eintrag von neuen Nährstoffen begrenzen sollen. So haben sich die direkten Anwohner des Sees verpflichtet, ihre Gärten nicht mehr zu düngen. Das Einzugsgebiet des Sees ist natürlich deutlich größer und der Dünger von zahlreichen Gartenbesitzern gelangt noch immer in den See. Außerdem gibt es bisher keine Maßnahmen, die die vorhandenen Nährstoffe entfernen könnten.
Gallertkugeltierchen Ophrydium versatile
Am Ufer des Ihlsees können grünlich gefärbte Gallertkugeln beaobachtet werden. Dabei
handelt es sich um das grüne Gallertkugeltierchen Ophrydium versatile. Diese Einzeller aus
der Gruppe der Wimperntierchen schließen sich über eine Gallerte zusammen und bilden
geleeartige Kugeln, die auch hohl sein können. Die grüne Farbe kommt durch sekundäre
Einlagerung von Algenzellen zustande, die dann in Symbiose mit den Einzellern leben. Bei
den eingelagerten Algenzellen (werden auch Zoochlorellen genannt) handelt es sich meist
um einzellige Grünalgen. Es können sich aber auch Zellen anderer Algengruppen, z.B.
Cyanobakterien, einlagern. Anhand der grasgrünen Farbe auf den Fotos würde sie aber auf
Grünalgen schließen. Verbreitet sind diese Gallertkugeln hauptsächlich in Gewässern mit
niedriger Trophie, d.h. sie sind Anzeiger für eine gute Wasserqualität. Für Badende sind<
diese Gallertkugeln unbedenklich. Aus algologischer Sicht auf jeden Fall eine sehr
interessante Sache.
Gallertkugeln im Spülsaum vom Langsee bei Kosel (Fotograf UWB Rendsburg-Eckernförde)